Vergangene Projekte
…ein paar Blütenblätter…
Der Glünggi, der Fröni, der Löli und der Stöhni
händ si all welle, die Schöni...
dass si si verwöhni,
si verstöni,
si nüd verpöni
sondern bechröni
Jetz het si gseit dass si nüm wöli
und nüd chöni,
die Schöni...
Mag sii, dass der Narziss eu bechröni!
Doch überlegg der’s guet Chlöni!
(Nux Vomica)
Verdauen…
Es brodelt im Gewölbe
in den Schleusen an den Pforten
ganz und gar
an allen Orten
wo die Suppe
durchzieh’n muss
an der wir löffeln
ohne Genuss.
Stöhn
es geht in Raten
zu fett war der Braten
aus schiefer Lage weht der Föhn
ohne Migräne wär schön
Klima in aller Munde
Darmklima färbt die Stunde…
Lass gehen was gehen muss.
Alte Verträge ragen
mit spitzen Ecken
aus dem was sie tragen.
Ihre Brücken brechen
und mit ihnen die Versprechen
in den Bünden
die Herzen plündern
und Liebe verhindern.
Lass gehen was gehen muss…
(Nux Vomica)
Collage…
Speuze, drucke, abeschlucke
transformiere
assimiliere
brieggä
loslah
Föhn
brodle
löffle
fett und
schön
Herz usplündere
gah
und lah
stöhn…
(G.K.)
Collage…
Der Herr ist Hunger
deiner Corona?
Füsse im Himmel
Boden im Topf
gefütterte Hälfte
geschleustes Vermögen
durch Hochhauslifte
Säfte, Kräfte, Zaubergifte…
Es knurrt der Götze
endlos getragen durch die Zeit
Kinder weit und breit
Schau dich um...
(G.K.)
Collage…
Beglückt, berührt
Kapazität des Körpers
Demut
Mut des Wehrens
Wehmut
ehrlich
deine Sprache spricht
gehört habe ich dich
weise
unausschöpflich
gewordener Moment
Sätze
Stimmen
Musik
Wirk-Licht
unterschiedlicher Gabe
verwirklicht
(G.K.)
Collage…
Pause - gefällt
Luft Einfluss
Denk Fläche
ändert den Ort
innen hört
Geheimes aus Ton
gross wie du
in dir
wie du
wie dir
wie dir’s
was du denkst
Duft lieb lebe
Spiegelstille
Pause - gefällt
aussen brennt die Welt
(G.K.)
Eine Exploration in 4 halben Tagen
Zeitraum: 07. – 28. Januar 2023
Ort: Atelier TaraGung, Russikon ZH
Anzahl Teilnehmende: 7
Ausschreibung
Community Art of Vocal Vibes
Dedicated to Mother Nature
«Community Art of Vocal Vibes» ist Mutter Natur gewidmet indem ihre Kraftfelder in individueller Klangvorstellung, klangmalerisch und mehrstimmig vertont werden.
Im Zentrum steht das stimmliche Erforschen verschiedener Qualitäten von Bildern, Klangfarben und rhythmischen Elementen. Darauf basieren die unikalen mehrstimmigen Kreationen, die als Ausdruck des Momentes zum Klingen kommen und wieder verklingen. Aus dem Erlebnis formt sich das Nächste und eine von Herkunft und Sprache unabhängige «Moment-Music» findet Raum.
In diesem Projekt möchte ich gemeinsam mit euch erforschen, inwieweit die naturbezogene vokale Gruppenimprovisation das Vertrauen in die eigene Stimme unterstützt und das Zusammenwirken in der Gruppe inspiriert.
Deine Offenheit und Neugierde auf mehrstimmiges Klangmalen ist die beste Voraussetzung fürs Dabeisein.
Rückschau in KürzeMit grosser Neugierde auf das gemeinsame Tun traf sich die Gruppe am 7. Januar 2023 zum ersten von vier Projekttagen. Der mitgebrachte Erfahrungshintergrund der Singstimme bewegte sich von «keine bis wenig Erfahrung» bis zu «regelmässiger Chorerfahrung». Zu Beginn des Projektes kannten sich die Teilnehmenden gegenseitig mehrheitlich nicht.
Dem gemeinsamen Einstieg mit Atem-, Dehnübungen und körperorientiertem stimmlichen Aufwärmen folgte ein Austausch mit Assoziationen und Visualisierungen von Strukturen der äusseren Vegetation sowie Strukturen der eigenen Körperanatomie, die im gemeinsamen Malen polymorpher Texturbilder Ausdruck fanden. Aus der Stille dieses Schaffens kamen mehrstimmige vokale Vertonungen der Bilder zum Klingen.
Wiederholt fand das individuelle Erleben von erlaubter Transformation bisheriger Idealvorstellung des Stimmklanges Ausdruck. Es wurde von schwierig, geburtsähnlich bis erlösend und befreiend beschrieben. Ein Teilnehmer berichtete, dass er seit dem zweiten Projekttag mehr Echtheit in sich selbst empfinde. Er fühle sich wahrhaftiger und präsenter. Die Auswertung der schriftlichen Rückmeldungen konnte aufzeigen, dass im gemeinsamen Fokus ein entwicklungsorientierter Erfahrungsraum entstehen konnte, welcher das Vertrauen in den stimmlichen Ausdruck und in die Mitwirkung der schöpferischen Persönlichkeit unterstützte. Im gemeinsamen Tun wurde von den Teilnehmenden eine ausgesprochene Verbundenheit wahrgenommen.
Ein Community-Art-Projekt mit geflüchteten Menschen aus dem Bundesempfangszentrum Embrach und dem Kanton Glarus
4 Projekttage
- 05. und 12. November in Glarus
- 18. und 25. November in Zürich
Projektidee, -Realisierung und -Leitung
- Barbara Keller, Asylwesen Glarus
- Maryury Saldana Suarez, Empfangsstelle AOZ Zürich
- Gabriela Krull, Initiantin Improvisations-Atelier „TaraGung“ Russikon
In Kooperation mit
- Soeren Ehlers (Theaterpädagoge)
- Asylwesen Glarus
- Empfangsstelle AOZ Zürich
- Anna Göldin Museum, Ennenda
- Theater Maxim, Zürich
Das BAMAMIGA-Projekt wurde aufgrund des von Barbara und Maryury in ihrer Tätigkeit in den Asylzentren erkannten Mangels an sozialen Begegnungsräumen für geflüchtete Menschen als Kick-Off-Projekt initiiert. Für die Sparten Theater, Bewegung/Tanz und Rhythmus/Stimme haben wir uns aufgrund der weitgehend nonverbalen Teilnahmemöglichkeit entschieden.
Das Projekt sollte aufzeigen, ob ein solches Angebot Interesse bei den geflüchteten Menschen findet und welche organisatorischen und inhaltlichen Anforderungen für die Durchführung zu berücksichtigen sind, um die Leitgedanken der „Community-Arts“ einbinden zu können.
Diese Leitgedanken teilen sich in folgende 6 Bereiche auf:
- „Hospitality“ (Gastfreundschaft)
- „Cultural Democracy“ (demokratischer Zugang zu Kultur)
- „Social Justice“ (soziale Gerechtigkeit)
- „Participation“ (Partizipation)
- „Personal Growth“ (Persönlichkeitsentwicklung)
- „Inclusion“ (Inklusion)
Entgegen unserer Planung konnten wir bei der Durchführung (aufgrund der Verlegung von Mitwirkenden in andere Asylzentren), nicht mit einer konstanten Gruppe arbeiten. Das forderte und förderte den improvisatorischen Umgang mit unseren Vorbereitungen.
An allen Tagen führte ein gemeinsamer Einstieg, mit Musik, Atem- und Dehnübungen und körperlichem Aufwärmen in die anschliessenden Angebote. In den theatralen Rollenspielen, der Tanz- und Bewegungsimprovisation und den rhythmisch-koordinativen Spielen schien es, als trüge die nonverbale Situation zu einem angeregten Miteinander in körperlichem Ausdruck bei. Die angebotene Möglichkeit Masken für theatrale Settings zu tragen wurde gerne angenommen und inspirierte das Eintauchen ins Spiel.
Glücklicherweise sprachen einzelne Teilnehmende etwas Englisch, so konnten Übersetzungen teilweise von Person zu Person in verschiedensten Sprachen weiter vermittelt werden. Daneben kommunizierten wir mit „Händen und Füssen“, durch Zeichnungen und durch pantomimische Demonstrationen.
Den abschliessenden Höhepunkt des Projekts bildete eine gemeinsame Out-Door-Aktion im Park der Bäckeranlage (Wunsch der Teilnehmenden) mit anschliessender Suppe und Abschluss-Trunk.
Das Projekt war eine überaus berührende und eindrückliche Erfahrung des «Voneinander Lernens» im Raum gestalterischer Improvisation. (Facilitators eingeschlossen) Eine Atmosphäre der Verbundenheit entwickelte sich im gemeinsamen Miteinander durch weicher und freier werdende Bewegungen, durch Lachen, durch Mut, sich auf Unbekanntes einzulassen, durch Blicke, die mehr sagten als Worte. Der Bedarf und das Interesse an Community-Arts-Projekten hat sich in diesen vier Tagen mehr als bestätigt.
Feedback-Beispiele von Teilnehmenden:
- «Du musst unbedingt weitermachen! Wir alle brauchen das, das ist Integration.»
- «Es verhindert, dass wir depressiv werden.»
- «Das habe ich zum ersten Mal in meinem Leben gemacht.»
- «Ich traue mich jedes Mal mehr.“
- «Ich finde es nützlich für die Integration und Entwicklung. Wir sind gemeinschaftliche Lebewesen und müssen zusammenarbeiten können.»
- «Die Sprache war in diesem Kontext nicht wichtig. Ich habe neue Menschen kennen gelernt und ganz neue Erfahrungen gemacht. »
- «Ich habe seit Jahren nicht mehr getanzt. »
«As a Blossom of Sound» - Lausche und klinge dich mit ein…
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